Die Tafel braucht haltbare Lebensmittel

25. März 2020

Die Rommerskirchener Tafel ist weiter zur Essensausgabe am Freitag geöffnet und bittet um Spenden.

Im Gegensatz zu vielen anderen Tafeln im Land hat die Rommerskirchener Tafel ebenso wie die Dormagener noch nicht geschlossen: „Wir lassen die Essensausgabe offen, so lange es geht, um unsere Kunden nicht im Stich zu lassen“, verspricht die engagierte Vorsitzende Heike Hendrich und sieht sich da im Einklang mit ihrem rund 35-köpfigen Team: „Wir sind alle mit vollem Herzen dabei, haben auf die Hygieneanforderungen reagiert und außerdem einige ältere Helfer gebeten, kein Risiko einzugehen und zu Hause zu bleiben, was ihnen sehr schwer fiel“, berichtet Hendrich, die seit zehn Jahren für arme Rommerskirchener im Einsatz ist.

Was dringend benötigt wird, sind haltbare Lebensmittel. „Die ganzen Hamsterkäufe brechen uns das Genick. Sie führen dazu, dass uns genau das fehlt, was wir für unsere Kunden dringend brauchen“, sagt Heike Hendrich. Momentan erhalten 80 Haushalte – jeweils eine bis zehn Personen – von der Tafel Lebensmittel. Daher fordert sie alle Rommerskirchener auf, ein Teil bei der Tafel abzugeben: „Es können sicher einige Leute auf etwas davon verzichten und für Ärmere abgeben“, hofft sie auf gute Resonanz auf diesen Aufruf. Denn bei leeren Regalen kommen gerade die wichtigen haltbaren Lebensmittel nicht mehr zur Tafel. Benötigt wird alles Haltbare: zum Beispiel Nudeln, Reis, Mehl und Konservendosen. Wer etwas abgeben möchte, kann sich bei der Tafel unter 0176 47940295 melden, es wird auch abgeholt.

Die Tafel-Vorsitzende ist froh über die bisher schon große Solidarität der Rommerskirchener: „Viele rufen an, ob wir was brauchen, darunter auch einige, die selbst nicht viel haben, aber trotzdem helfen wollen“, erzählt Heike Hendrich berührt von den Gesprächen und Briefen. Auch die Gemeindeverwaltung hilft, ist ansprechbar. Bürgermeister Martin Mertens hatte auch dazu aufgerufen, der Tafel haltbare Lebensmittel zu spenden.

Da die Rommerskirchener Tafel ihr Angebot „runterfahren“ musste, bleibt die Kleiderkammer und -ausgabe bis auf Weiteres geschlossen. Im Moment reichen die ehrenamtlichen Helfer noch aus, da nur noch kleinere Helfer-Teams die Ausgabe von Lebensmitteln freitags von 13 bis 15 Uhr managen. „Es kommt bei uns nur ein Kunde nach dem nächsten rein, an der Tür müssen die Hände desinfiziert werden, auf dem Hof warten alle in großem Abstand zueinander auf den Einlass“, erklärt die Vorsitzende. Das habe vorigen Freitag schon hervorragend geklappt, das Verständnis und die Solidarität sei groß: „Da werden Ältere und Kranke selbstverständlich vorgelassen, überhaupt sind unsere Kunden sehr dankbar, dass wir noch geöffnet haben.“


Quelle:

NEUSS-GREVENBROICHER-ZEITUNG

Von Carina Wernig