Viele Senioren trauen sich nicht zur Tafel

24. Mai 2017

Rommerskirchen. Derzeit versorgt der Verein in Rommerskirchen durchschnittlich 95 Haushalte mit Lebensmitteln.

Wer sein Leben lang gearbeitet hat und im Rentenalter trotzdem auf materielle Hilfe angewiesen ist, für den ist das eine besonders bittere Erfahrung. Davon weiß die stellvertretende Vorsitzende der Rommerskirchener Tafel, Anja Hauser, ein Lied zu singen. „Gerade bei den Senioren ist die Hemmschwelle sehr groß, zu uns zu kommen“, sagt sie. Nicht selten schämten sich besonders Rentner, die dringend Unterstützung bräuchten. Hauser ermuntert Senioren dazu, Hilfe anzunehmen. „Wir sind jederzeit gesprächsbereit und finden für jeden eine Lösung“, verspricht sie. Es gebe auch Mittel und Wege zu helfen, ohne dass davon gleich die ganze Nachbarschaft erfahren müsse.

Grundsätzlich jedoch würden die Angebote der Tafel weiterhin gut angenommen. Zu den Ausgabezeiten freitags zwischen 13.30 und 15.30 Uhr für Lebensmittel und die Kleiderkammer sowie montags von 14 bis 16 Uhr, wo nur die Kleiderkammer geöffnet ist, kämen zahlreiche Menschen. „Wir versorgen aktuell durchschnittlich 95 Haushalte mit Lebensmitteln“, so die Tafel-Vorsitzende Heike Hendrich.

Daneben organisiert der Verein immer wieder Sonderaktionen. So wollte die Tafel im Herbst eigentlich wieder ein Benefizkonzert veranstalten, bei dem der Erlös für die Tafel-Arbeit bestimmt war. Die Planungen dazu liefen bereits. „Doch dann haben wir von der geplanten Hilfsaktion für an Blutkrebs erkrankte Menschen gehört, die zusammen mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei im Juni stattfinden soll“, so Hendrich und fügt erklärend hinzu: „Da dabei ebenfalls ein Benefizkonzert geplant ist, haben wir uns als Tafel entschlossen, unser Konzert ins nächste Jahr zu verschieben.“ Man wolle nicht in Konkurrenz zur DKMS-Hilfsaktion treten, „die wir super finden“.


Quelle:

NEUSS – GREVENBROICHER ZEITUNG

Von Bernd Rosenbaum

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