Neubau für Baubetriebshof und Tafel

2. April 2022

Die Gemeinde möchte einen neuen Baubetriebshof errichten, in dem auch die Rommerskirchener Tafel neue Räumlichkeiten erhalten soll. Damit würden nicht nur zwei, sondern gleich drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Nicht nur für die ehrenamtlichen Helfer und vielen Nutzer der Rommerskirchener Tafel sind es sehr gute Nachrichten: Die Gemeinde Rommerskirchen will im Gewerbepark einen neuen Baubetriebshof errichten, in dem auch Verkaufs-, Lager- und Sozialräume für die Tafel Platz haben sollen. Der seit gut 25 Jahren an der Vanikumer Hauptstraße untergebrachte Bauhof ist stark sanierungsbedürftig – ihn in zentraler Lage neu zu bauen, wurde im Rathaus schon seit geraumer Zeit erwogen. Zudem soll auf dem bisherigen Gelände des Bauhofs eine neue Kindertagesstätte errichtet werden. Die Kindergartenbedarfsplanung sieht die Errichtung einer Kindertagesstätte im Bereich Vanikum vor, einen entsprechenden Beschluss fasste der Bildungsausschuss am 24. März.

Damit würden gleich drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: „Mit dieser Rochade wird es uns gelingen, gleichzeitig den Belangen des Bauhofs und der Tafel sowie der Notwendigkeit, ausreichend Kita-Plätze vorzuhalten, gerecht zu werden“, meint Bürgermeister Martin Mertens. Heike Hendrich, erste Vorsitzende der Rommerskirchener Tafel, freut sich sehr über die guten Aussichten: „Wir sind unglaublich glücklich und erleichtert, dass gemeinsam eine langfristige Lösung gefunden wurde“, sagt sie. Denn aus dem jetzigen Standort, der ehemaligen Sparkassen-Filiale, in dem die Tafel vor vielen Jahren untergekommen ist, müssen die Ehrenamtler eigentlich zum Oktober ausziehen. Schon seit geraumer Zeit sind die Helfer auf der Suche nach einer neuen Bleibe an einem gut erreichbaren Standort. „Für uns ist es natürlich wichtig, dass wir nicht weit vom Schuss sind“, so Hendrich. „In Zukunft werden die Kosten weiter steigen, sodass wir sicherlich noch mehr Zulauf bekommen werden.“

Der neue Baubetriebshof soll auf einem Gelände an der Rudolf-Diesel-Straße errichtet werden, das der Gemeinde auch schon gehört. „Das Gelände ist knapp 2500 Quadratmeter groß und bietet genügend Platz und Freiflächen. Zudem könnte man dort relativ kurzfristig starten“, betont Martin Mertens. Dem Aufsichtsrat der Entwicklungsgesellschaft, die mit der Umsetzung der Maßnahme beauftragt werden soll, wurde das Vorhaben bereits präsentiert, auch die Fraktionen wurden benachrichtigt. In der Ratssitzung am kommenden Donnerstag soll der Rat abschließend darüber beraten und entscheiden. Bürgermeister Martin Mertens und Heike Hendrich hoffen auf breite Zustimmung. „Der Standort wäre gut, auch immer noch zentral, es gibt auch eine Bushaltestelle in der Nähe“, so Hendrich. „Wir sind sehr dankbar, dass die Gemeinde uns immer im Stillen geholfen hat und uns jetzt so unterstützt“, sagt sie.

Auch wenn bei Zustimmung des Rates schnell mit den Planungen und im weiteren Verlauf den Bauarbeiten begonnen werden kann, so wird es doch deutlich länger als bis zum Oktober dauern, bis Bauhof und Tafel in die Räume einziehen können. „Ich bin zuversichtlich, dass wir mit dem künftigen Eigentümer des jetzigen Tafel-Standorts eine Lösung finden, bis zur Fertigstellung des neuen Standorts im alten Quartier bleiben zu können“, so Mertens. „Wir sind optimistisch“, sagt auch Heike Hendrich. Weiter führt sie aus: „Die Aussicht auf ein neues, dauerhaftes Domizil motiviert das Team unglaublich. Es tut wirklich gut, dass unsere Arbeit gesehen und anerkannt wird. Unser Kernteam besteht seit 10 Jahren und arbeitet gut zusammen. Jetzt können wir uns wieder auf unsere Kernarbeit konzentrieren und mit großen Schritten nach vorne gehen.“ Der Bürgermeister bedankt sich seinerseits für das Engagement der Ehrenamtler. „Die Tafel leistet großartige Dienste“, sagt er. „Gerade in dieser Zeit neben der klassischen Lebensmittelversorgung auch wichtige Beiträge zur Integration, wie auch schon bei der Flüchtlingswelle 2015/16. Da sind wir als Gemeinde und Verwaltung auch in der Pflicht, bei der Suche nach einer angemessenen und dauerhaften Unterkunft zu unterstützen.“


Quelle:

NEUSS-GREVENBROICHER-ZEITUNG

Von Melanie van Schyndel